Sonntag, 20. September 2009

Der Alltag ist eingekehrt


Nachdem ich meinen Blog in den letzten Wochen auf’s Schändlichste vernachlässigt habe (worauf man mich wiederholt dezent hinwies ;-)), versuche ich dies nun ein kleines bisschen wiedergutzumachen.

Ich habe mich nach etwa einem Monat in New Orleans gut eingelebt und bin im Alltag angekommen. Dieser ist hauptsächlich von meinen Kursen an der Uni, den dazu gehörenden Hausaufgaben und Karl Marx geprägt sowie, so unglaublich es klingen mag, von Sport. Zu Marx und dem Sport später mehr.

Ein kurzes Wort zu meinen Kursen. Ich belege vier Kurse, die sich bisher (meistens) sehr interessant gestalten. In Politik belege ich „Politics and Nationalism“ und (mich dem Gruppenzwang beugend auch endlich mal einen Kurs in) „International Relations“. In Soziologie widme ich mich der „Introduction to Research Design“, wo ich endlich ein bisschen was Handfestes und Methodisches von der Soziologie kennenlernen. Das ist zugegebenermaßen streckenweise recht trocken, aber wer später mal eine fetzige Studie durchführen will, der muss sich eben auch damit beschäftigen. Mein letzter Kurs ist „Social Theory“, wo wir uns momentan der ausgiebigen Lektüre von Marx widmen. Im Augenblick schwirrt mir noch ein bisschen der Kopf von use value, exchange value und surplus value…

Von Marx nun zu einem etwas amerikanischeren Thema: Football (inklusive dem in meinem Augen leicht seltsamen anmutenden tailgating). Bei meinem ersten Kontakt mit diesem doch sehr körperlichen Sport, welcher in einer netten Bar im French Quarter stattfand, brachte mir ein sehr geduldiger Eike die Regeln des Spiels näher. Mein neuerlerntes Wissen konnte ich dann am vergangenen Wochenende auch direkt in der Praxis anwenden. Ich besuchte Eike in auf dem Campus der University of Alabama in Tuscaloosa im schönen Alabama. Dort fand im uni-eigenen Stadion ein Spiel zwischen Alabama und Florida statt (ich bin mir bewusst, dass das eine etwas vereinfachte Benennung der Teams ist, aber ich denke, das ist hier ausreichend). Bevor aber das Spiel so richtig anfing, und für gute drei Stunden nicht mehr aufhörte, habe ich mich mit dem Phänomen des tailgating beschäftigt. Dies besteht hauptsächlich daraus, dass Familien von Nah und Fern mit dem Auto (womit sonst) zur Stätte des jeweiligen Football-Spiels anreisen und dann entweder direkt am oder im Kofferraum dieses Autos oder in einem Partyzelt grillen und sich auf dem mitgebrachten Flachbildfernseher das Spiel anschauen. (Für wen das Grillgut nicht ausreicht, für den gibt es natürlich auch noch Chips, Muffins, Brownies oder irgendein anderes ungesundes Lebensmittel und liter- (bzw. gallonen-) weise Soft-Drinks im Überfluss. Naja, auch wenn es sich mir nicht so ganz erschlossen hat, so war es doch sehr interessant zu beobachten.

Nun zu meinen sportlichen Aktivitäten. Sehr selten– außer wenn es sich um Yoga mit Julia handelt – widme ich mich aus freien Stücken sportlichen Betätigungen. Und auch wenn ich mich hier ungefähr vier Mal in der Woche in das zur Uni gehörende Fitness-Center schleppe, tue ich das nicht aus freien Stücken. (Dies sei hiermit klargestellt.) Der simple Grund dafür liegt darin, dass sich die reichhaltige amerikanische Küche bereits nach weniger als einem Monat auf der Waage bemerkbar gemacht hat :-( Dabei ist es nicht so, dass ich jeden Tag bei McDonalds, Burger King, Wendy’s, Taco Bell oder einer der anderen zahllosen Fastfood-Ketten einkehre. Da ich aber den süßen und unglaublich schmackhaften Cookies und Muffins hier gnadenlos verfallen bin, schlägt sich das eben doch auf den Hüften nieder… und darum geh ich immer fleißig zum Sport. Der erste Kurs, den ich hier besucht hab war „Absolute Abs“ – und er ist so krass! Es ist ein 30-minütiger Bauchmuskelkurs und ich sage nur so viel: Der Kurs fängt zu Erwärmung mit 100 Sit-Ups an und nachdem ich das erste Mal dort gewesen war, begleitete mich vier Tage lang der schlimmste Muskelkater, den ich je hatte. (Der hat übrigens eine Woche später, nachdem ich das erste Mal den Bauch-Beine-Po-Kurs besucht hatte, massive Konkurrenz bekommen.)


Damit komme ich für heute erstmal zum Schluss meines kleinen Berichtes aus dem schönen New Orleans…

… einen lieben Gruß,
Cathi

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